Monate: Oktober 2006

Fehlkauf

Es ist ein im wahrsten Sinne des Wortes unbezahlbares Talent. Ich neige, gerade in letzter Zeit verstärkt dazu, mir zu viele Fehlkäufe zu leisten. Von der Brotbackmaschine bis zur Multifunktionsfernbedienung. Von der PSP bis zum achten Kissen. Von der unbequemen Toilettenbrille bis zum neuen Chefsessel, meiner neuesten Errungenschaft. Als ich ihn im Ikea ausprobiert hatte, fühlte er sich gut an, sah gut aus und kostete nicht allzu viel. Die fünf Minuten, die ich in ihm verbringen durfte, waren bequem und kuschelig und versprachen mir einen ganzen Tag unbeschwerter Arbeit am Schreibtisch (und das obwohl das Sitzmöbel nur als Halbtagstuhl deklariert war). Zuhause schließlich musste ich feststellen, dass mein Schreibtisch für diesen Stuhl zu hoch war und die Rückenlehne zu weit entfernt. Das bedeutet, um die Tastatur und die Maus bequem zu erreichen, musste ich ihn so hoch einstellen, dass meine Füße im Freien baumelten. Stellte ich ihn weiter runter, konnte ich mich nicht mehr anlehnen, womit ich im Grunde auch nur einen Hocker mit Kissen hätte kaufen können. Nach etwa dreißig Minuten tat mir der …

Curiosity killed the cat

Katzen sind von Natur aus eingebildet faul neugierig. So auch die süße kleine Muschi Katze meiner Nachbarin. Und ihre Zwillingsschwester (also die von der Katze). Seit neustem haben die beiden herausgefunden, wie man von Terrasse zu Terrasse klettern und meinen Balkon erreichen kann. Dort saß die eine heute morgen und miaute um Einlass, während die Schwester Schmiere stand. Süüüß. Ich ließ sie natürlich herein und sie begann sofort jeden Winkel meiner Wohnung zu inspizieren und Wollmäuse unter dem Sofa zu fressen. Braaav. Am liebsten hätte ich sie hier behalten. Aber dann zeigen mich die Nachbarn vielleicht noch wegen ‚Catnapping‘ an.

Samstag, der Vierzehnte

Heute ist der berühmt-berüchtigte Samstag der 14. Und um es noch schlimmer zu machen, die Quersumme des heutigen Datums (14.10.2006) ist ebenfalls 14. Herrje. Ich hoffe, ihr habt diesen Tag gut hinter euch gebracht, ohne Unfälle oder Katastrophen. Und übrigens, gestern, am Freitag den 13. war die Quersumme eine 13. Aber wer interessiert sich schon dafür?

Der optimale Freundeskreis

Ehrlich gesagt, ich habe einen etwas eigenartigen Freundeskreis. Zwei meiner besten Freunde stehen unter dem Pantoffel ihrer Lebensabschnittspartnerinnen und sind dadurch für mich oft unerreichbar (der eine mehr, der andere weniger). Der nächste zog vor langem in den Schwarzwald, wo er alleine friert und immer wieder feststellt, wie weit Freiburg doch weg ist. Ein weiterer verließ das Land schon vor langer Zeit gen München und wir hören uns mittlerweile nur noch an Geburtstagen und Weihnachten. Die nächsten beiden sind vor einem halben Jahr Eltern geworden und es ist verständlich wie sehr so ein Baby die Unternehmungsmöglichkeiten und die Spontaneität einschränkt. Die restlichen sind beruflich so angespannt, so sehr mit ihrem eigenen Leben beschäftigt oder ebenfalls im Begriff, sich eine neue Existenz aufzubauen, dass auch diese Kontakte eher im Ruhezustand sind. Trotz allem liebe ich aber alle so sehr wie man Freunde eben lieben kann ohne sexuell oder romantisch zu werden. Es wäre dennoch an der Zeit, neue Freunde zu finden. Das ist leichter gesagt als getan. In meinem Alter haben ja schon alle ihren festen …

Und zwar

Und zwar kam ein junges hübsches Ding auf mich zu und fragte: „Und zwar würde ich gerne wissen, wo ich denn ein Semsterticket bekomme.“ Ich antwortete, sie solle am Schalter fragen, wunderte mich aber doch über diese Fragestellung. Sie sagte weder „Hallo“, noch „Guten Morgen“, noch etwas wie „Entschuldigen Sie…“. Ihr Satz begann einfach mit „Und zwar“. Ich persönlich bin ja der Meinung, dass man alleinstehende Sätze und schon gar nicht Dialoge mit „Und zwar“ beginnen sollte. Oder beenden. Vermutlich wollte sie folgendes sagen: „Guten Morgen. Es tut mir schrecklich leid, Sie zu stören, denn obwohl Sie sehr gut aussehen, habe ich den Eindruck, dass Sie noch nicht so ganz fit sind und sicherlich Ihre Ruhe möchten. Allerdings strahlen Sie eine solche Kompetenz aus, dass ich Ihnen eine Frage stellen muss, die mir den Schlaf raubt und die mir niemand sonst beantworten kann, und zwar…“ Keine Ahnung, warum sie das Gespräch nicht so begonnen hat. Was ich aber weiß, ist, was ich von Gesprächen, die nicht so beginnen halte, und zwar.

Muh

„Jedenfalls mache ich mit meinen Kindern mal Urlaub auf dem Bauernhof. Dann sehen die auch mal was anderes. Können Eier einsammeln, mit den Eseln und Enten spielen und anscheinend darf man auch zuschauen, wenn eine Kuh kalbt.“„Ja, das stelle ich mir entzückend für kleine Kinder vor, wenn sie sehen, wie aus einer großen, schreienden Kuh hinten eine kleine schleimige Kuh raus kommt.“„Idiot.“„Muh.“

Das Drama von nebenan

Wie ihr wisst, wurde ich vor kurzem beschuldigt, meine Freundin verprügelt zu haben. Man drohte mir mit der Polizei und es war wie immer in solchen Situationen schwer, für Aufklärung zu sorgen. Gestern Abend nun nahm die Geschichte weit größere Ausmaße an. Die damalige Freundin und ich saßen gemütlich auf der Couch, als wir draußen eine Frauenstimme schreien hörten. Wir stürmten sofort auf den Balkon und sahen auf der Terrasse unter uns die Nachbarin, kämpfend, um Hilfe rufend, weinend. Sie versuchte sich mit Leibeskräften aus dem Schwitzkasten ihres Mitbewohners/Freundes/Lebensgefährten (?) zu befreien. Eben jenem Kerl, der mir damals die Polizei auf den Hals hetzen wollte. Nun war es an mir, zu handeln.