Monate: November 2008

Vom Umziehen vorm Umziehen

Und wieder ist es soweit. Die Kartons stapeln sich, die Wände leeren sich. Ich ziehe um. Aber diesmal nicht allein, denn die damalige Freundin zieht mit. Wir ziehen zusammen, in eine riesige Drei-Zimmer-Wohnung (in der man sich zur Not auch wunderbar aus dem Weg gehen kann), mit Badewanne, trockenem Keller und Edeka auf der anderen Straßenseite. Es geht diesmal in den Süden Duisburgs, fast an die Stadtgrenze zu Düsseldorf und man sagte uns, die Einwohner dieses Stadtteils zählten sich auch eher zur Landeshauptstadt und würden sich als Rheinländer bezeichnen, nicht als Potter. Sehr sympathisch. Ich freu mich riesig. Seit Wochen steh‘ ich auch etwas neben mir. Selten zuvor hat mich ein Umzug bereits im Vorfeld so gestresst wie dieser hier. Aus vielfachen Gründen, die ich hier gar nicht alle aufzählen kann/darf/will. Morgen kommen die ersten Freunde/Kollegen, wir holen einen Transporter aus einem hiesigen Baumarkt, dann geht es los. Erstmal nur Kartons und Kleinteile. Am Sonntag dann helfen uns zwei kräftige Kollegen/Freunde bei den schweren Sachen wie Küche, Kühlschrank, Waschmaschine etc. Am Montag dann erreicht uns …

Where the Hell is Matt 2008

Matt sollte jedem Internet-Nutzer ein Begriff sein. Denn was Matt veranstaltet, ist einfach wunderbar. Er reist um die Welt um vor beeindruckenden Kulissen, in abgelegenen Orten, an verrückten Plätzen oder schlicht um die Ecke einen lächerlichen Tanz aufzuführen. Immer in der Mitte des Bildschirms, immer schnell weiter zum nächsten Land, dessen Name im Untertitel eingeblendet wird. Dazu spielt jedesmal eine wunderbare Musik. Jetzt hat Matt sein Dancing Video 2008 veröffentlicht und ich finde es das schönste bisher. Lasst euch einfach die nächsten paar Minuten bezaubern. Gefunden bei sebbi.

iPhone-Besitzer und Hunde-Besitzer

Hundebesitzer kommen bei ihren Spaziergängen immer wieder ins Gespräch. Anfangs vielleicht nur mit den Sätzen "Ist das ein Rüde?", "Keine Angst, der will nur spielen." oder "Nehmen Sie gefälligst ihren Scheißköter an die Leine!" Doch mit der Zeit begegnet man sich allnachmittäglich, plaudert, tauscht sich aus und sieht den Hunden zu, wie sie tollen und schnuppern. Mit einem Hund hat man immer Gesprächsstoff und die Besitzer haben sich immer was zu sagen. Mit iPhone-Besitzern ist das genauso, wie mir neulich im Zug auffiel. Als iPhone-Besitzer gehört man automatisch einer ganz speziellen Gruppe von Menschen an, die sich ebenfalls austauschen und immer Gesprächsthemen finden. Sobald man das iPhone herausholt, werfen einem die Leute Blicke zu, die einen neidisch, die anderen mit wohlwollendem Lächeln, während sie ebenfalls ihr iPhone auspacken. "Kommen Sie mit der Tastatur zurecht?" "Haben Sie schon die neue Firmware-Version?" "Darf ich fragen, wo Sie diese Tasche für ihr iPhone gekauft haben?" Letzte Frage habe ich vorgestern im Zug gestellt und so auf einfache Art und Weise einen Weihnachtswunsch entdeckt. Wenn ich dann doch irgendwann …

Am Arsch der Welt

Ich habe ihn entdeckt. Den Arsch der Welt. Denn ich war dort. Zwei Tage lang oder besser gesagt knapp 36 Stunden. Es ist ein Land, in dem die Erde rot ist und die Berge schroff. In dem die Einwohner kantig sind und eigenartig sprechen. Ein Land, dass nur aus Industrie zu bestehen scheint oder aus dem Weinanbau, was konträrer kaum sein könnte. Ein Land, in dem Firmen, die Porzellanartikel herstellen, am Eingang in Leuchtschrift verkünden, dass seit 167 Tagen kein Unfall mehr passiert sei (und ich frage mich seitdem, was vor 168 Tagen passiert sein mag – ein Teller runtergefallen? Eine Kloschüssel einen Sprung bekommen?) Ein Land, das man nur durch ein langes, tiefes, gewundenes Tal erreichen kann. Oder von der anderen Seite. Die ich nicht gesehen habe. Es ist ein Land, das trostloser kaum sein könnte und in der Attraktivität Duisburg kaum nachsteht. Es ist … der Arsch der Welt. Ich kann euch leider nicht sagen, wo sich dieses Land befindet. Aus zwei Gründen. Zum ersten möchte ich mir nicht den Unbill seiner mit …

Beowulf ab 12 Jahren – Antwort der FSK

Vor gut einem dreiviertel Jahr hatte ich mich hier etwas über einen Film namens „Beowulf“ echauffiert. Doch nicht die Qualität des Streifens an sich brachte mich zur Weißglut, sondern die Tatsache, dass der Film bereits ab 12 Jahren freigeben war. In einer Zeit, in der Politiker und gewisse Medien immer lauter nach Verboten schreien, nach Zensur und der obligatorischen Schnittschere, war diese Entscheidung der FSK wie ein Schlag ins Gesicht für mich. Denn selten zuvor habe ich einen Film gesehen, der einem Kind so offensichtliche und übertriebene Gewalt und Blut entgegen wirft, wie Beowulf.  Ich bekam einige Kommentare auf diesen Artikel. Der interessanteste davon stammte von Christian Eberle, der mit mir einer Meinung war und diese der FSK kund tat. Und siehe da, sie antworteten auch. Christian veröffentlichte das Antwortschreiben ebenfalls in den Kommentaren. Da ich aber befürchte, dass es dort etwas untergeht, möchte ich es hier noch einmal aufgreifen. Und zwar weitestgehend kommentarlos von meiner Seite. Denn ich denke, der Brief spricht genug für sich, zeigt deutlich, wie die FSK arbeitet, wie es zu …

Alexander Marcus – Electrolore

Treuer Leser W.S. sandte mir neulich eine Mail, mit dem Link zu einem Musikvideo und der Frage, ob das etwas für mein Blog sei. Nun, nicht das erste Mal stelle ich hier kranke Musik vor, deshalb sind solche Geschichten jederzeit willkommen. Bei dem Video handelt es sich um ein Stück von Alexander Marcus mit dem Titel Papaya. Wie, kennt ihr nicht? Alexander Marcus? Über den bereits MTV und Spiegel Online berichtet haben? Der in den etwas schrägeren Clubs gerade mächtig gefragt ist? Der demnächst wieder auf Tournee gehen wird? Der deutsche Superstar, der es geschafft hat, Electro-Pop mit Schlager und Volksmusik zu kreuzen? Nun denn, macht euch auf was gefasst. Das Verrückte ist: der Beat hat was. So verrückt und schräg Papaya auch ist, er geht ins Ohr. Aber das machte der kleine Hai und die glücklichen Zellen schließlich auch. Dennoch scheint Marcus mit seinem von ihm getauften Electrolore Style sehr erfolgreich zu sein. Das erste Album ist raus (Kontor, oha), die aktuelle Single wurde mit B-Tight produziert und heißt „Sei kein Frosch.“ und klingt …