Monate: März 2009

Roger braucht

Keine Ahnung, wann ich zuletzt ein Stöckchen zugeworfen bekam. Das nun folgende lag einfach so bei Babblemouth herum und wartete auf jemanden, der Spaß daran haben könnte. Also auf mich, denn die Idee ist nicht nur charmant, sondern auch amüsant. Die Aufgabe besteht darin, bei Google die Phrase „Dein Name braucht“ (inklusive Anführungszeichen) einzugeben und die ersten zehn Ergebnisse aufzulisten. In meinem Fall erfahre ich so zum ersten Mal wirklich, was „Roger braucht“: "Roger braucht einen versierten Coach." Klingt gut. So einen Lebensberater, der einem bei allen Fragen zur Seite steht. "Roger braucht vor allem Zeit." Ja, das ist wirklich so. Besonders jetzt, da ich älter werde und mir die Zeit davon rinnt. "Roger braucht psychische Aufbauhilfe." Echt? Ich scheine kaputter zu sein, als ich dachte. "Was Roger braucht, um sich wohl und geborgen zu fühlen…" Ja? Was braucht er denn? "Roger braucht viel." Jap. Dem ist nichts hinzuzufügen. Google weiß Bescheid. "Roger braucht überhaupt nichts." Häh? Aber eben noch… "Roger braucht eine Pause." Hat vielleicht jemand eine unbewohnte Insel in der Südsee für mich? …

Offener Brief an Medien, Politik und Eltern zur „Killerspiel“-Debatte

Bevor das Thema schlagartig wieder verschwindet (you bet), darf ich nicht vergessen, auf den derzeit wohl besten Artikel zu aktuellen Debatte rund um „Killerspiele“ hinzuweisen. Deef von der Gefühlskonserve schrieb einen offenen Brief an Medien, Politik und Eltern und ich kann nur dringendst empfehlen, diesen zu lesen. Mehr ist der unsäglichen Diskussion nämlich kaum hinzuzufügen. Update: Der Artikel ist leider nicht mehr verfügbar. Bis auf das hier.

Werde Superstar

Du möchtest ein Star sein? Berühmt und in aller Munde? Du willst, dass jedermann in Deutschland über dich spricht? RTL und Co. Reportagen über dich drehen, die Bild Zeitung, Spiegel und Stern dein Gesicht auf das Cover bringen und einen großen Leitartikel verfassen? Nur zu, du kannst es schaffen. Und es ist nicht einmal so schwer. Das deutsche Fernsehen zeigt es in den letzten Wochen beinahe pausenlos, wie leicht es sein kann, ins Rampenlicht zu kommen. Du brauchst dafür kein Talent. Du musst nicht singen können. Oder tanzen. Du musst auch nicht gut aussehen. Oder gar gehen können. Es ist egal, ob du hochgebildet oder grenzdebil bist. Um berühmt zu werden, brauchst du nur eines: du musst anders sein. Anders als all die anderen. Etwas schräg vielleicht und gut darin. Nicht zu gut, nur eben … anders. Leicht verrückt. Verschroben. Und mit dem eisernen Willen, deine Selbstachtung komplett über Bord zu werfen und alles zu tun für den Ruhm. Je schräger, desto besser. Je merkwürdiger du aussiehst, je weniger du singen kannst, je mehr Schwachsinn …

Die Vergangenheit ändern

Aus purer Langeweile machte ich mich daran, meine alten Blogeinträge durchzustöbern. Teilweise war ich amüsiert darüber, worüber ich schon philosophiert habe, manchmal erstaunt, was bereits angesprochen worden ist. Doch leider musste ich mich auch einige Male mit Schrecken abwenden, ob dem Quatsch, den ich hier mitunter von mir gegeben habe. Nicht nur inhaltlich, auch stilistisch. Hinzu kommen Artikel, die (jetzt) völlig uninteressante Themen abhandeln oder eine Einstellung widerspiegeln, mit der ich mich heute gar nicht mehr identifizieren kann. „Der Kopf ist rund, damit das Denken die Richtung ändern kann“ sagte Francis Picabia einst und ich denke mehr denn je über seine Bedeutung nach. Nicht zum ersten Mal, wie ich betonen muss. Im April 2007 habe ich schon einmal über früheres Denken sinniert und in einem Artikel mit eben diesem Zitat als Titel verarbeitet. Offenbar scheine ich mich öfter anders zu entscheiden, umzudenken, mich überzeugen lassen oder mich von etwas abwenden, als mir bewusst ist. Auch mein Kopf ist rund und meine Gedanken – jeder der mich kennt, wird es bestätigen – drehen sich oftmals im Kreis und …

Die Gee wird noch von Hand gemacht

Ja, ich sage in der Tat die Gee. Weiblich. Vermutlich, weil es die Zeitschrift ist. Natürlich könnte es auch das Magazin (die Website spricht selbst von GeeMag) oder das Heft sein. Für mich aber ist die Gee weiblich. Warum? Weil sie wunderbar ist. Die unbestritten beste Spielezeitschrift auf dem deutschen Markt, mit den besten Artikeln, der besten Aufmachung, und überhaupt. Außerdem ist sie sehr schwer zu bekommen, was wiederum ein eindeutig weibliches Attribut ist. Ich habe bereits davon berichtet. Nämlich hier. Und hier. Ein ständiger Kampf. Selbstverständlich sollte man sich fragen, warum man es sich selbst so schwer macht. Und so habe ich neulich den Schritt gewagt und seit Ewigkeiten zum ersten Mal wieder eine Zeitschrift abonniert. Nämlich die Gee. Und dabei aus Schusseligkeit vergessen meine Adresse anzugeben. Was der aufmerksamen Abonnement-Abteilung natürlich nicht entging. Man schrieb mir eine persönliche, nicht vorgefertigte E-Mail und bedankte sich auch nochmals per persönlicher E-Mail, als ich die fehlenden Daten nachreichte. Und nicht nur das, die neueste Ausgabe der Gee wurde wenige Tage später geliefert. In einem braunen Umschlag. …

Google möchte nicht, dass ich meinen Namen ändere

Mittlerweile bin ich – Paranoiker bitte weghören – bei so gut wie allen Google-Diensten angemeldet. Ich besitze einen Googlemail-Account, mache Werbung mit Adsense, lasse meine Feeds per Feedburner verwalten, kontrolliere meine Website mit Google-Analytics, nenne einen bisher nicht genutzten Youtube-Account mein Eigen, bin Mitglied in den Google-Groups und habe letztlich auch noch ein Picasa-Webalbum. Google weiß also alles, was ich im Netz und privat so treibe. Aber darum soll es hier gar nicht gehen. Einmal mit seinem Account-Namen auf der Google-Hauptseite angemeldet, kann man auf all diese Dienste problemlos zugreifen. Allein, ich mag den Namen nicht mehr. Als ich mich zum ersten Mal bei einem Google-Dienst anmeldete, fiel mir tatsächlich kein besserer ein. Ich wählte schlicht den Nickname, den ich in Jugendtagen bereits in diversen Chats nutzte. Außerdem machte ich mir damals keine Gedanken darüber, wo der Name am Ende überall erscheinen würde. Zum Beispiel in meiner Gmail-Adresse. Nun ist es leider so, dass Google nicht vorsieht, seinen Namen zu ändern. Einmal gewählt, bleibt er für immer bestehen. Die einzige Lösung scheint ein komplettes Aufgeben des Accounts und das …

Promo-Trailer

Halb dösend auf dem Sofa liegend und in die Glotze starrend, wünschte ich mir, die Fernsehsender würden endlich damit aufhören, ihre Promo-Trailer zu kommenden Serien und Filmen nicht so schneiden, als würden die Darsteller eine Art Dialog führen oder Kommentare zum Programm abgeben. Ich kann es nicht mehr sehen, wenn die CSI-Cops Sätze sagen wie „Das muss man gesehen haben“, woraufhin die Medium-Tante meint „Oh, großartig“, um von einer verzweifelten Hausfrau mit „Toll. Die sind wirklich die Besten“ bestätigt zu werden, was irgendeinen Bones-Kameraden zu der Aussage „Das sage ich auch immer“ nötigt. Die Beispiele sind mannigfaltig und der Sinn ist mir absolut schleierhaft. Was bezwecken diese Trailer-Cutter damit? Soll damit das Programm leichter zu merken sein? Soll der gemeine RTL2-Zuschauer mit dem Eindruck geködert werden, das komplette Fernsehprogramm sei eine große, zusammenhängende Show, in der eine Serie und ein Film nahtlos die/den nächsten beeinflusst und ineinander übergeht? Oder ist es nur ein Gag, ohne tieferen Hintergrund? Ich weiß es nicht. Was ich allerdings weiß, ist die Tatsache, dass es zuviel Eigenwerbung im Programm der …