Außerirdische bei Maischberger

Eben gesehen: Maischberger mit dem Thema "Ufos, Außerirdische und Engel". Zu Gast Walter von Lucadou, der sich am liebsten selbst reden hört, aber niemals auf den oder zum Punkt kommt. Eine Sabrina Fox, die sich beim Autofahren Tipps von Engeln geben lässt. Ein Johannes von Buttlar, der keine Ahnung hat, wie er sein Lebenswerk (Ufo-Forschung) vor diesen Knalltüten verteidigen soll. Ein Joachim Bublath, der irgendwann die Sendung verlässt und man es ihm nicht mal verübeln kann. Und eine Nina Hagen, die außerirdischste von allen, die Scheiße aussieht, Scheiße erzählt und beim geistigen Niveau einer Siebenjährigen stehen geblieben ist. Dazu eine Sandra Maischberger, die am Ende der Sendung verzweifelt ihr Gesicht in den Händen vergräbt. Das war peinlich. Höchstpeinlich.

Und wenn ich euch nun erzähle, dass ich das Thema Außerirdische, Ufos, Parapsychologie, Mysterien und Verschwörungen in der Theorie äußerst interessant finde und nächtelang darüber diskutieren und mich austauschen könnte, dann ist das nun noch umso peinlicher.

Update: Mittlerweile finden sich bei Youtube Videos zu diesem neuen "Fernseh-Eklat" (Eva Herrman lässt grüssen). Und beim erneuten Betrachten stelle ich abermals fest: Wie kann es sein, dass man einer Frau wie Nina Hagen noch immer die Möglichkeit gibt, vor Publikum aufzutreten. Dass man ihr für ihren Schwachsinn und ihr unmögliches Verhalten ein Podium gibt? Wer hat eigentlich diese Gästekonstellation bei Maischberger zusammen gestellt? Und überhaupt und letztendlich: so interessant ich dieses Thema auch finde, was hat das bei Maischberger zu suchen?

Kommentare

  1. Hans-Peter Lin

    Du kannst Dir die Sendung bei http://www.ard.de unter Menschenbeimaischber herunterladen und sie Dir anschauen. Das ist heutzutage alles möglich. Gruß von Hapelin

  2. Äußerst interessante Ausführungen. Damit stellst Du ganz offenbar die Gegenseite dar, die Boris bereits angesprochen hat. Welche Fraktion, Glaubens- oder Wissenschaftsrichtung letztendlich Recht hat, kann ich keinesfalls beurteilen. So werde ich mir auch nicht anmaßen, über deine Argumente hier zu urteilen.

    Aber zu Nina Hagen und Maischbergers Vorwürfen kann ich eine klare Ansage machen. Die Frau ist wirr im Kopf und Frau Maischberger hätte gut daran getan, sie rechtzeitig aus der Sendung zu entfernen. Nicht wegen ihres Glaubens oder ihrer Ansichten, sondern wegen ihres Verhaltens. Ganz gleich, woran man glaubt und was man für richtig hält – SO verhält man sich anderen Menschen gegenüber nicht, die eine andere Meinung haben. Basta!

    Ich wüsste gerne, was die Maischberger Redaktion auf diese Mail antwortet. Ich hoffe, du teilst es uns mit.

  3. Hans-Peter Lin

    Von: Hans-Peter Lin
    An: [email protected]
    Gesendet: Mittwoch, den 31. Oktober 2007, 10:23:59 Uhr
    Betreff: Fwd: Ufos, Engel, Außerirdische

    ——– Original-Nachricht ——–
    Datum: Wed, 31 Oct 2007 10:23:19 +0100
    Von: „Hans-Peter Lin“
    An: [email protected]
    Betreff: Ufos, Engel, Außerirdische

    Sehr geehrte Frau Maischberger, in Ihrer gestrigen Nachtshow haben Sie sich an ein Megathema herangewagt, das wie kein anderes Thema die Vielfalt der Meinungen aufeinanderprallen lässt. Ihre Auswahl der Gesprächsteilnehmer sorgte für einen quasi vorprogrammierten Ablauf: Der spröde Naturwissenschaftler Joachim Bublath agierte als neo- konstruktivistischer Vertreter (,,Man kann z.B. Materie aus dem Nichts erschaffen..“) einer ins Greisenalter gekommenen Aufklärungsmentalität, die nur rationale Begründungen und Argumentationen zulässt. Er hat eine allergische Abneigung gegen alles emotionale, esoterische, spirituelle Gehabe, das gegen die von ihm bevorzugte naturwissenschaftliche Arbeitsweise verstößt. So musste er als leidender ungläubiger Thomas die ihn quälende Runde verlassen, weil er niemanden fand, in dessen klaffende Wunde er seine Hand legen konnte, um plötzlich glauben zu können. Er fühlte sich von Nina Hagen düpert und vorgeführt, die ihn als mit einer negativen Ausstrahlung versehenen Hardliner abqualifizierte. Mit dieser rüden Abkanzlung von Meinungsgegnern steht Nina Hagen auf der gleichen Stufe wie Ken Wilber, der fast jeden nicht so berühmten Kritiker seiner grandiosen integralen Synthese barsch abkanzelt. (Wer an diesem Gebiet interessiert ist, sollte bei http://www.integralworld.net unter Jeff Meyerhoff nachlesen, dessen Generalkritik an Ken Wilber ich zur Zeit übersetze.) Nina Hagen wird jedenfalls gern an Ken Wilbers positive Vision von einer schönen, neuen Welt glauben. Wer die überkandidelte Nina Hagen einlädt, muss wissen, dass die Runde in chaotische Dimensionen abdriften wird. Die bekannte Punklady und Ulknudel führt ihre eigene Show auf, wo immer sie auftritt. Dabei ist sie eine herzensgute Person, die maßlos unter den katastrophalen Zuständen unserer Menschenwelt leidet. Mit aller ihr zur Verfügung stehenden Macht will sie ,,diese unsere“ Welt zu einer schönen, neuen Welt verändern. Natürlich nicht so, wie es Georges Orwell oder Aldous Huxley in ihren Horrorwelten beschrieben haben. Wenn man dem Paradiesvogel Nina Hagen zusieht und zuhört, vermeint man, im Hintergrund das homerische Gelächter der olympischen Götter zu vernehmen. Sie lachen sich schimmelig, weil sie mitbekommen, dass wir tumben Menschen der irrigen Meinung sind, dass die von uns selbst geschaffenen prekären Zustände nur entstanden sind, weil die Götter (die Vorsehung) es so wollten. Dieser naive Determinismus nimmt jede Schuld von unseren Schultern und schiebt alles Miese den olympischen Pfuschern in die Sandalen. Da helfen nur noch die lieben Engel der engelgleichen Sabrina Fox. Es ist wohltuend, einem so netten Menschen zuzusehen und zuzuhören, weil sie uns die eventuell trügerische Hoffnung vermittelt, dass schließlich doch alles gut wird, wie es Nina Ruge im Sommer propagierte. Wer professionelle Hilfe in Anspruch nehmen möchte, sollte sich an Walter von Lucadou wenden, der sich als Schutzschild zwischen die echauffierte Nina Hagen und den schockierten Joachim Bublath zur therapeutischen Verfügung stellte. Der empathische Physiker und Psychologe ist der Typ des neuen Wissenschaftlers, der erst einmal alles an sich herankommen lässt, ohne es mit naturwissenschaftlicher Skepsis abzulehnen. Manche werden ihm vorwerfen, einen opportunistischen Relativismus zu betreiben, weil er wohl allen Perspektiven die gleiche Wertigkeit einzuräumen scheint. Doch es geht ihm in erster Linie um das Wohlbefinden seiner Klienten, denen er anfangs ihre Meinungen belässt, solange sie damit klarkommen und nicht darunter leiden. Er steht in einer therapeutischen Phalanx mit Dr. Remo F. Roth aus Zürich, einem Schüler der Jung-Schülerin Marie-Louise von Franz. Remo Roth betreibt die Webseite http://www.psychovision.ch, in der er unter anderem das Ufo-Phänomen als intrapsychisches Symptom und Syndrom behandelt. Schließlich trug der ewig junge Johannes von Buttlar als eifriger Sammler von Informationen über unerklärliche Phänomene zur Versachlichung der heftigen Runde bei. Er hatte jedenfalls im Gegensatz zu Joachim Bublath das intakte Nervenkostüm und die adäquate Toleranz, um in den hektischen Turbulenzen der von Nina Hagen geprägten Show bestehen zu können. Trotzdem hätten Sie, liebe Frau Maischberger, Nina Hagen nicht vorwerfen dürfen, sie sei wohl etwas verwirrt im Kopf. Das war ein Tiefschlag a la Kerner, was eigentlich nicht zu Ihrem Stil passt. Sie sollten eher von der Möglichkeit ausgehen, dass wir mit unserem galaktischen Raumschiff in eine unbekannte Region des Universums hineinrasen, in der wir neuartigen spirituellen Einflüssen ausgesetzt sind, die es uns ermöglichen, dass wir über diese umstrittenen Themen öffentlich diskutieren können. Dabei sollten wir jedenfalls die nötige Contenance bewahren, wie es Thomas Mann die ehrwürdige Konsulin Buddenbrock anmahnen ließ.
    Mit freundlichen Grüßen wieder einmal gez. Hans-Peter Lin aus Düren

  4. Genau. Halten wir das fest.

    Und Galileo Mystery erspare mich mir schüttelfrostig, nachdem ich einmal reingeschaut habe: Im Blaugrau-Dunst geheimnisvoll wabernd wird dort noch der letzte verfilzte esoterische Esel als spektakuläres Ereignis verkloppt. Unsäglich. Da gehört auch die Frau Hagen hin.

  5. Boris, vielleicht sind Kommentare in Blogs wirklich nicht der geeignete Ort. Da wäre ein Forum wohl besser. Deshalb halten wir doch einfach mal fest:

    Es gibt noch genug, was es zu erforschen gilt. Wichtig dabei ist die richtige Methode und auch der Wille, Antworten zu finden und unvoreingenommen an die Sache heran zu gehen. Immer störend und falsch ist es, Voreingenommenheit, Glaube und Mutmaßungen als endgültige Wahrheit zu verkaufen.

    Und um beim Thema des Artikels zu bleiben: eine durchgeknallte Nina Hagen hat in solchen Diskussionen und ach, in ALLEN Diskussionen einfach nichts zu suchen. Und wenn ich etwas über Mysterien unseres Leben sehen will würde ich auch lieber Bublath anschauen, anstatt Galilleo Mystery. ;-)

    Trotz allem finde ich das Thema weiter spannend. Eben WEIL man so schön damit fantasieren kann.

  6. Ich glaube, Wissenschaft ist einfacher, als wir manchmal denken: Wenn ein Phänomen als existent bestätigt (beobachtet) ist, aber zur Zeit nicht im Rahmen einer Wissenschaft erklärt werden kann, dann wird es eben nicht erklärt. Dann wird entweder drumherum geforscht und wissenschaftlich spekuliert, wenn Bedarf (und Geld) dafür da ist, oder die Fragen bleiben vorläufig offen. Davon lebt die ganze Sache ja.

    Die Unredlichkeit beginnt dort, wo Leute daherkommen und bestimmte Phänomene, von denen nicht allgemein klar ist, ob es sie überhaupt gibt oder ob sie lediglich Täuschungen oder Fehlinterpretationen sind, als wissenschaftlich „unerklärbar“ bezeichnen (das ist die übliche Wortwahl) und dann mit ihren spekulativen Erklärungen auftrumpfen. Und sich gleichzeitig gegenüber jeglicher wissenschaftlicher Kritik an ihrer Herangehensweise abschotten. Diese Kommunikationsmuster sind übrigens exakt dieselben wie bei sogenannten Verschwörungstheoretikern.

    Das Problem mit den UFOs von Außerirdischen, Para-Phänomenen und Ähnlichem ist, dass alle herangezogenen Erklärungen (von den „Beweisen“) tatsächlich unter Anlegung eines rationalen Maßstabes nicht nachvollziehbar sind, von Nachprüfbarkeit gar nicht zu reden. Man kann daran glauben, muss es aber nicht.

    Glaubensinhalte und Überzeugungen aus eigenen persönlichen Beobachtungen und Erfahrungen sind keine Erklärungen, sondern Privatsache. Ich kann sie nicht nachprüfen, wenn sie nicht von mir selbst stammen. Ich kann sie anerkennen, wenn ich der entsprechenden Person vertraue.

    Das alles macht sie nicht schlechter als wissenschaftliche Erkenntnisse, sie sind lediglich etwas völlig anderes.

    Dem, was du im letzten Absatz schreibst, stimme ich schon zu. Für mich spielt es aber eine Rolle, auf welche Weise (Methode, Motivation) Ergebnisse zustande kommen. Und ich kann wunderbar damit leben, dass es so viele Fragen gibt, auf die wir mit unseren besten Verstandesmethoden keine Antwort geben können.

    (Sind Blogs eigentlich überhaupt dazu gedacht, in Kommentaren solch lange Debatten zu führen? Über solche Themen habe ich früher mit Freunden spannende diskutierende Nächte verbracht.) :-)

  7. Boris, zunächst mal muss ich gestehen, deinen Kommentar dreimal gelesen zu haben und immer noch nicht ganz genau zu wissen, was du uns mitteilen möchtest. Aber mir scheint, dass wir uns in vielen Dingen ja ohnehin schon einig sind.

    Zu deinen ersten Ausführungen der rationalen Methodik stellt sich mir nur eine Frage. Weshalb werden nicht alle Phänomene unter naturwissenschaftlichen Gesichtspunkten untersucht? Beziehungsweise, was passiert, wenn das getan wird, aber doch keine Erklärung gefunden wird? Dann ist von vornherein die Methodik falsch gewesen? Nach dem Motto „Du hast nicht das Ergebnis, das ich will, also war der Weg dahin falsch.“?

    Sicherlich rennen da draußen viele Verrückte herum (wie man in der Sendung ja auch sehen konnte), die ihre „Wahrheiten“ als wissenschaftlich untermauert verkaufen. Und natürlich sollte man als vernunftbegabter Mensch keinen Pfifferling darauf geben. Auch ist klar, dass man da keine Diskussion führen sollte oder überhaupt kann.

    Dennoch geht mir ein komplettes Abtun gegen den Strich. Und hier wiederhole ich mich: ein Wissenschaftler, der aus heutiger Sicht, mit den heutigen Erkenntnissen welchen Auschnitts auch immer steif und fest behauptet, alle Phänomene dieser Welt seien erklärbar und die Unerklärbaren seien einfach nur falsch untersucht worden, den kann ich ebenfalls nicht ernst nehmen. Oder zumindest keine Diskussion führen.

    Zum Thema wissenschaftliche Beweise kann ich dir beim besten Willen nicht folgen und ich vermute sogar, dass du dir da selbst widersprichst. Und mir andererseits zustimmst, wenn du mit philosophischen Ideen kommst und Ockhams Rasiermesser nennst. Denn dann sind wir an dem Punkt wo ich bereits gesagt habe: Wenn ein Phänomen nach heutigen Maßstäben nicht erklärbar ist, bleibt einzig und allein Subjektivität, Vermutungen, Glaube.

    Ich verstehe Ockham knapp gesagt so: „Wenn du Hufe trampeln hörst, denke erstmal an Pferde und nicht gleich an Zebras.“ Auf das Thema bezogen also: „Wenn du ein unerklärliches Phänomen siehst, dann denke erstmal an naturwissenschaftliche Fakten und nicht gleich an Übernatürliches.“ Damit bin ich auch absolut einverstanden. Aber wieder: führen naturwissenschaftliche Ergebnisse zu keinem Erfolg, was bleibt dann am Ende? Ist die Letzte Aussage immer „Dein Weg war falsch.“ Am Ende MUSS immer eine logische Erklärung heraus kommen, die man mit heutigen Mitteln erklären kann?

    Ich erinnere nochmals an die Quantenphysik, bei der es mittlerweile gelungen ist, Materie zu transferieren (zu beamen – in kleinem Maßstab und auf Molekularebene). Auch eine Art Zeitreise konnte schon bewerkstelligt werden (zwar nur mit Tönen, aber dennoch). Würdest du solche naturwissenschaftliche unter Laborbedingungen geschaffene Phänomene einem Wissenschaftler von vor 200 Jahren zeigen (weil du mich so gerne mit den 200 Jahren zitiert hast), so würde er vermutlich ebenfalls sagen, dass hier irgendwas schief gelaufen ist und das Ergebnis einfach nicht stimmen kann.

    Und was die Benutzung der Wissenschaft angeht. Es ist mir ehrlich gesagt völlig egal, mit welcher Motivation Wissenschaftler versuchen unsere Welt zu erklären. Für mich als normalen Mensch stehen Ergebnisse und Lösungen ganz oben. Nichts weiter. Denn das ist es, was letztendlich zählt. Antworten und was wir daraus machen.

  8. Ich habe den Anfang der Sendung auch gesehen. Als aber diese durchgeknallte Nina Hagen mit ihren abenteuerlichen Erlebnissen auf dem Bildschirm erschien habe ich umgeschaltet. Ein so dämliches Weibsbild mit einem Herrn Bublath in eine Sendung einzuladen, grenzt für den Letzteren schon an Körperverletzung. Die Aliens, die sie angebliche gesehen hat, hatten sehr schnell erkannt mit was für einer Fehlkonstruktion unserer Spezies sie es hier zu tun hatten, darum haben sie sie auch hier gelassen. So was wie die wollten nicht mal die Außerirdischen.

  9. Mit rationaler Weltsicht meine ich schlicht unser heutiges naturwissenschaftliches Weltbild. Nicht wegen Naturwissenschaften per se, sondern wegen der Forschungsmechanismen und der rationalen Methodik – die im Übrigen schon weit über 200 Jahre alt ist.

    Naturwissenschaften erklären nicht alle Phänomene der Welt, sondern einen Ausschnitt, der rationalen Methoden zum jeweiligen Zeitpunkt zugänglich ist. Kein ernsthafter Wissenschaftler wird etwas anderes behaupten.

    Andere Phänomene müssen demzufolge durch andere Methoden erforscht und erklärt werden.

    Die Protagonisten der Para-Phänomene, der UFO- bzw. Alienforschung etc. behaupten jedoch beharrlich die (Natur-) Wissenschaftlichkeit ihrer Arbeit. Und das seit Jahrzehnten, und ihre „Argumente“ werden seit ebenso langer Zeit immer wieder als unwissenschaftlich entlarvt. Was sie aber nicht weiter stört. Aber lassen wir das, ich habe mich eigentlich längst lange genug mit diesen ganzen Scheingefechten um deren „Wahrheiten“ beschäftigt.

    Was wissenschaftliche Beweise angeht:

    Wenn ich in einem wissenschaftlichen Kontext eine Existenzbehauptung aufstelle, dann muss ich sie (wissenschaftlich) beweisen. Die Nichtexistenz einer Entität muss ich nicht beweisen, denn ich behaupte genau genommen gar nichts. Ich füge der Welt der Dinge lediglich eine Entität nicht hinzu, wenn ich keinen triftigen Anlass dazu habe. Das rationale Prinzip dahinter ist noch viel älter als 200 Jahre und nennt sich „Ockhams Rasiermesser“.

    Eine ganz andere Sache ist, dass ich selbst es absolut nicht für ausgeschlossen halte, dass es irgendwo möglicherweise sogar eine Unzahl von Planeten gibt, auf denen eine organische Evolution hochkomplexe Organismen hervorgebracht hat. Sogar solche, die wir aus unserer unhintergehbar irdischen und evolutionsgeschichtlichen Sicht als intelligent bezeichnen würden. Es würde wahrscheinlich eine erhebliche Erweiterung unseres Intelligenzbegriffs erfordern, das zu tun.

    Aber das möchte ich aus Gründen wissenschaftlicher Redlichkeit partout nicht mit eben diesen Gästen dieser Sendung diskutieren – von Bublath natürlich abgesehen.

    Was du im letzten Abschnitt deines Kommentares schreibt, ist richtig, aber es bezieht sich auf die „Benutzung“ von Wissenschaften durch Medien und Politik. Wissenschaftler sehen das in der Regel nicht so. Sie sehen ihre Arbeit und Ziele vielmehr im Aufwerfen und Erforschen von immer neuen Fragen aus den bislang gewonnenen Erkenntnissen.

  10. Das sehe ich nicht ganz so. Welche rationale Weltsicht meinst du denn? Die von heute? Welche rationale Weltsicht hatten wir denn vor 200 Jahren? Oder zu der Zeit, als die Welt dachte, die Erde sei eine Scheibe? Du merkst worauf ich hinaus will. Rational erklären lässt sich die Welt nur mit den Mitteln, die einem im Moment zur Verfügung stehen. Und ein Wissenschaftler, der alles, was über diesen Horizont geht, kategorisch ablehnt, kann ich letztendlich nicht ernst nehmen. Auch nicht jemand, der von sich behauptet, die endgültige Wahrheit für sich gepachtet zu haben.

    So wie auch ein Herr Bublath, der es zumindest insofern besser wissen sollte, als unsere Zivilisation, sollte es sie dann noch geben, in 200 Jahren vermutlich Erkenntnisse haben wird, die wir uns heute noch gar nicht vorstellen können. Quantenphysik anyone?

    Somit hängt vieles vom Subjektiven ab, von der Wahrnehmung und vom Glauben. Sabrina Fox hört Engel? Okay, vielleicht nennt sie sie nur so, weil sie katholisch erzogen wurde. Für andere ist es einfach das Bauchgefühl, eine innere Stimme. Was auch immer. Jemand sieht ein Leuchten am Himmel? Wieso nicht? Wenn bewiesen werden kann, was das Leuchten verursacht hat, okay. Wenn nicht, kann ich mir unter dem Leuchten vorstellen, was auch immer ich will.

    Anders gesagt: UFOs gibt es tatsächlich. Alles, was am Himmel herum fliegt, ist für mich erstmal ein UFO, ein unbekanntes Flugobjekt. Und zwar so lange, bis ich weiß, was es ist. Und wenn ich es nicht weiß, muss das auch nichts mit Außerirdischen zu tun haben. Es kann noch immer ein optischer oder physikalischer Effekt sein, der bis heute einfach nicht erforscht worden oder erklärbar ist.

    I want to believe, kennt ihr dieses Poster? Ich persönlich möchte einfach daran glauben, dass es irgendwo in diesen Abermillionen von Sternensystemen eine ähnliche Konstellation gegeben hat, wie hier bei uns. Warum auch nicht? Jeder Science Fiction Autor spielt gerne mit dieser Idee. Von mir aus können diese Lebewesen auf fremden Planeten auch Wasserlurche sein und keine intelligenten, bösartigen Raumschiffmonster. Es geht darum, dass man solche Ideen nicht kategorisch ablehnen sollte (zugegeben, manch kranker Geist sollte vor solchen Ideen bewahrt werden).

    Es gibt keinen Beweis für die Existenz von Außerirdischen? Von Engeln? Von Gott? Das stimmt. Doch so lange es aber auch keinen Beweis für die Nichtextistenz gibt, darf doch jeder glauben, was er will.

    Aber, natürlich ist mir ein Bublath in einer solchen Diskussion auch tausendmal lieber, eben weil er, zumindest aus heutiger Sicht, rationell unseren Wissensstand erklären kann. Anders als eine durchgeknallte Nina Hagen, die nur Phrasen absondert wie eine Grundschülerin und sich auch entsprechend benimmt.

    Haltet mich jetzt nicht für einen Esoteriker oder einen Was-auch-immer-Gläubigen. Auch eine Ganze Batallion ernsthafter Wissenschaftler kann viele Phänomene unserer heutigen Welt nicht erklären. Noch immer nicht. Wir wissen vermutlich noch immer weniger über unsere eigene Erde, als über den Mond. Wir wisse nicht allzuviel. Und trotzdem tun wir so, als wüssten wir alles. Das halte ich persönlich für falsch.

    Und ich halte das auch für Wissenschaftler falsch, weil es die Suche nach Neuem, nach Antworten, nach Lösungen hemmt.

  11. Offenbar hat in unseren Zeiten des Rückfalls in einfachste Erklärungsmuster und primitive Katastrophenängste (Asteroiden, Tsunamis, Supervulkane und Meteoriten) solcher esoterischer Unfug Konjunktur.

    Und dann lädt man eben nicht eine Reihe ernst zu nehmender Wissenschaftler und Wissenschaftsjournalisten ein (wie eben Bublath als einzigen, der dann konsequenterweise diese Groteske verlässt), sondern die für solche Themen üblichen Verdächtigen, die jeglicher ernsthafter und rationaler Diskussion sofort den Garaus machen. (Und die wissen schon genau, warum …)

    Im Grunde sind diese Themen aus jedweder rationaler Weltsicht längst erledigt und so tot wie eine ersoffene Ratte. Aber anstatt dass sie in ihren Glaubenszirkeln belassen werden, karrt man sie immer wieder ans Licht der Medienöffentlichkeit.

  12. Unglaublich wie peinlich die ganze Nummer. Das Thema hätte echt spannend werden können. Aber ich sehe da Nina Hagen auch als eine völlige Fehlbesetzung um da seine Sichtweisen auszutauschen. Schade, wäre sicher spanned gewesen zu sehen. :-(

  13. Thomas, wenn man sich den Buttlar mit seinen fast 70 Jahren ansieht, scheinen die Pillen, die er verkauft, zumindest bei ihm zu wirken. Aber, Christian, Nina Hagen wird nur noch durch schlechtes, massives MakeUp zusammen gehalten. Wie alt ist eigentlich diese Sabrina Fox? DIE sah für ihr Alter tatsächlich attraktiv aus. Aber wir kommen vom Thema ab… ;-)

  14. Also ich hab die Sendung ja nicht gesehen und Nina Hagen ist wahrscheinlich ein sehr „eigener“ Mensch ;-)
    Aber für 52 Jahre sieht sie meiner Meinung gar nicht mal so schlecht aus.

  15. Also noch peinlicher als die Sendung und vor allem der Auftritt von Frau Hagen kann es ja kaum werden ;)

  16. Johannes von Buttlar hat mehrere lebenswerke, unter anderem verkauft er im fernsehen blaue pillen die das altern stoppen zu exotischen preisen und vertickt noch vieles mehr…

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