Alle Artikel in: Design

Strandfeeling am Zughafen

Meine Experience beim UX-Festival der GermanUPA in Erfurt

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„You are not the user“ ist mit Sicherheit eine der wichtigsten Regeln im Bereich des User Experience Designs. Egal wie sehr wir es durch Zuhören, Beobachten und mit Empathie versuchen, als Designer werden wir nie das gleiche erleben wie echte Anwendende, die in einem anderen Kontext stecken, anders denken, anders empfinden. Doch auch wir UX Designer sind Menschen und oft nichts weiter als User, die eine Experience haben (wir betrachten sie vielleicht nur anders – Berufskrankheit). Wenn ich also über das mittlerweile zweite UX-Festival der GermanUPA in Erfurt am 17. und 18. Juni 2023 berichten möchte, könnte ich die Fakten aufzählen, die einzelnen Vorträge auflisten, die Menschen, die ich kennenlernen durfte mit Namen nennen. Oder ich könnte einfach versuchen, meine User Experience zu beschreiben.

Bus Stop

Das Design von Netzplänen im öffentlichen Nahverkehr

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Der norwegische Designer Torger Jansen hat den Linien- und Netzplan Oslos analysiert und überarbeitet. Seine Herangehensweise, den eigentlichen Design-Prozess und die Ergebnisse hielt er in einem sehr interessanten Video fest. Er beschreibt darin auch für Nicht-Designer nachvollziehbar, mit welchen Ideen er spielte und welche er aus bestimmten Gründen wieder verwerfen musste. Außerdem betont er – sehr zu meiner Freude – dass seine Ideen bislang nicht getestet wurden. Erfreulich ist es deshalb, weil er sich dadurch von vielen anderen „Künstlern“ und UI-Designern unterscheidet, die zwar schöne Visuals, interessante Konzepte und tolle Interface-Konzepte entwickeln und auf Plattformen wie Dribble und Behance damit flexen (sorry, angeben meinte ich natürlich). Die aber im Vergleich zu einem echten UX-Konzept darauf verzichten, herauszufinden, welche Anforderungen zugrunde liegen, welchen Mehrwert das Design bietet und ob es überhaupt für echte Menschen gut funktioniert.

Zu viel Information

Read, listen, view, live later

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Oh, dieser Artikel ist bestimmt spannend. Ich habe jetzt aber keine Zeit, das alles zu lesen. Mache ich später. Ich speichere mir das mal. Ach, das ist doch diese Serie, von der alle schwärmen. Kann ich grad nicht schauen. Speichere ich mir für später. Hui, da ist ein Job, der interessant klingt, kann ich mich grad nicht drum kümmern, speichere ich erstmal ab. Und da ist ja noch die Einkaufsliste, die ich mal angelegt habe. Und die Playlist, die ich hören wollte. Nicht zu sprechen von den ganzen Podcasts. Da hab ich ja auch noch diese ganzen Social Media Posts in den ganzen unterschiedlichen Apps, die ich bestimmt irgendwann mal weiter leiten oder etwas dazu schreiben werde. Und diese Videos bei Youtube, also da komme ich bestimmt recht bald dazu. Ich speichere, notiere, like, herze. Und das meiste für später. Ich kann grad nicht. Aber später kann ich bestimmt. Es gibt so viel zu sehen, so viel zu hören, so viel zu lesen, so viel zu lernen, so viel zu kaufen, so viel zu zeigen …

Tunnelblick

Selektive Wahrnehmung – Wiesbaden ist überall

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Paul Watzlawick sagt „Man kann nicht nicht kommunizieren“. Aber kann man auch nicht nicht lesen? Und was soll das mit diesen doppelten Verneinungen? Ich werde später darauf zurück kommen. Lasst mich zunächst mit einer kleinen persönlichen Geschichte beginnen. Ich hasse SUVs. Leidenschaftlich. Vor ein paar Monaten standen zwei dieser Monster regelmäßig in unserer Straße. Und zwar so, dass sie nicht nur einen Teil des Bürgersteigs in Beschlag nahmen, sondern es mit ihrer Überbreite auch schafften, den Autoverkehr zu behindern. Darüber kann man sich nur aufregen. Jetzt bin ich nicht nur ein SUV-Hasser, sondern auch einer, der KFZ-Kennzeichen liest. Oder um es anders auszudrücken: Ich kann KFZ-Kennzeichen nicht nicht lesen. Ich sehe und lese sie. Oder noch einmal anders formuliert: Ich sehe sie und interpretiere sie. Und diese Geländewagen hatten Wiesbadener Kennzeichen.

buchstaben

Verdrehte Buchstaben und UX

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Eine der wichtigsten Regeln im Bereich der User Experience lautet: Menschen lesen keine Texte am Bildschirm. Sie scannen. Ja, es gibt eine ganze Menge derartiger Regeln, doch diese ist ganz entscheidend, wenn es darum geht, Menschen bei der Bedienung eines Systems Informationen zu geben. Wir kommen darauf gleich nochmal zurück. Zunächst möchte ich allerdings, dass der geneigte Leser folgende Sätze liest: „Ncah eienr Stidue der Cmabirdge Uinertvisy ist es eagl, in wlehcer Rehenifloge die Bcuhstbaen in Woeretrn vokrmomen. Huaptschae, der esrte und ltzete Bcuhstbae snid an der rhcitgien Setlle.“ Na, alles verstanden? Verblüffend, oder?