Die Telekom, Britain´s got Talent und Paul Potts

Die deutsche Telekom lanciert derzeit massiv einen ungewöhnlich langen und recht emotionalen Werbespot im Fernsehen. Darin zu sehen ist der Auftritt eines eher unscheinbaren Mannes, der in der englischen Sendung „Britain’s got Talent“ Nessun Dorma zum Besten gibt. Dazwischen Einblendungen verschiedener Zuschauer, die an den Fernsehapparaten, ihren Handys und Notebooks den Auftritt verfolgen und hingerissen sind. 

Zunächst könnte man sich ja fragen, weshalb die Telekom dazu auf eine englische TV-Sendung zurückgreifen muss, die hierzulande so gut wie unbekannt ist. Und auch, was das mit dem Produkt der Telekom zu tun hat. Natürlich, es geht um Emotionen und darum, wie vielfältig die Möglichkeiten sind, daran teilzuhaben.

Als ich den Spot sah, wurde mir wieder bewusst, dass ich mit einem Kloß im Hals da saß und ich erinnerte mich daran, schon seit langem etwas über die englischen Talente schreiben zu wollen. Der Opernsänger in dem Telekomspot heißt Paul Potts und war der Gewinner der ersten Staffel „Britain’s got Talent“. Eine außergewöhnliche Stimme, ein außergewöhnlicher Auftritt. Man beachte nur die Reaktionen der Jury vor und nach seinem Auftritt.

Man beachte bitte auch die Reaktionen des Publikums. Ich habe selten zuvor erlebt, dass ein Publikum so hingerissen und begeistert ist. Und dazu gibt es noch weitere Beispiele. Denken wir nur an den blonden kleinen Andrew, der in der Schule verprügelt wird, weil er singt. Und dann hört man ihm zu, sieht, wie die Jury und das Publikum sich ihrer Tränen nicht erwehren können und schluckt. Legendär auch der Auftritt der kleinen Connie, die mit ihrer Interpretation von „Somewhere over the Rainbow“ alle zum schmelzen bringt. Oder der großartige Auftritt von Craig, der seinen Baton Twirler Auftritt seiner Großmutter widmet. Das alles ist ganz großes Kino. Ganz große Gefühle. Wer hier einfach abwinkt, der hat kein Herz.

Und RTL scheint kein Talent zu haben, ebenfalls solche magischen Momente zu erzeugen. Hat England vielleicht einfach die besseren Talente? Oder die besseren Zuschauer? Oder eine bessere Jury? Bessere Moderatoren? Mehr Talent, so eine Sendung richtig über den Äther zu schicken? Ja, vermutlich von allem ein bisschen. So ist es mehr als verständlich und auch mehr als clever von der Telekom, damit einen Spot zu gestalten. Ich bin hingerissen (nur von dem Spot).

Kommentare

  1. Zu spät, Telekom! | Ja gut, aber …

    […] allesroger.net […]

  2. Jetzt ja, mir scheint, hier gibt es einiges lesenswertes… ;-)

  3. Der Roger

    @ Torsten: Bitteschön. Gern geschehen. Du hast zum Dank hoffentlich meinen RSS-Feed abonniert, oder? ;-)

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