Drei Geschichten der Begegnung: Vier

Was sagen mir diese drei Geschichten (Eins, Zwei, Drei)? Was bleibt übrig von diesem Wochenende? Nichts Neues im Grunde. Das Internet bringt uns näher zusammen, lässt uns Dinge sehen, die zuvor verborgen blieben. Es gibt uns das Gefühl des globalen Dorfs, wo Freunde, Bekannte und Geschäftspartner im Grunde neben einem auf dem Sofa sitzen. Mailen, Chatten, Twittern, all das verbindet uns. Und doch, sobald der Computer ausgeschaltet, die Verbindung zum Netz gekappt ist, wird mit jedem neuen Kommunikationskanal noch deutlicher als zuvor, wie flüchtig dieses globale Dorf ist, wie weit entfernt man tatsächlich ist. Die Kommunikationsmittel schrumpfen mit einem Schlag auf das althergebrachte: Briefe schreiben, telefonieren und persönliches Treffen. Man ist plötzlich nicht mehr immer und überall verfügbar, aber auch die Bekannten sind nicht mehr ohne weiteres zu greifen. Man ist befreiter und gleichzeitig wieder allein. Um so wichtiger ist gerade jetzt, in Zeiten dieser Kommunikationsmittel, dieser ständigen Verfügbarkeit, dieses wohligen Gefühls, hunderte von Freunden gleich um die Ecke zu haben, das echte Leben nicht zu vergessen. Nur darauf kommt es an. Das echte Leben. Das echte Gespräch.

Das Netz schenkt uns mannigfaltige Möglichkeiten, uns auszudrücken, uns zu finden. Die Kunst allerdings ist letztlich die, all das in unser reales Leben einfließen zu lassen. Wer das schafft, hat es gut und ich kenne unzählige positive Beispiel. Auch mein Freundes- und Bekanntenkreis besteht zu einem großen Teil aus Online-Bekanntschaften. Wirklich wertvoll wurden diese aber erst durch die Gewissheit, sie auch nach dem Ausschalten des Rechners zu haben.

Also nutzt das Netz, chattet, twittert, mailt. Telefoniert und schreibt Briefe. Nutzt, was euch bereit gestellt wird, um euer Leben zu bereichern. Und vergesst dabei nicht, dass nur das reale Leben zählt, reale Freundschaften. Echte Begegnungen sind so viel besser als virtuelle, eine Berührung so viel wertvoller als ein neuer Kontakt im Netzwerk, echte Gespräche so viel interessanter als reduziertes Tippen. Das Netz gibt uns Wege dorthin. Wir können sie gehen und müssen dabei nur aufpassen, uns nicht zu verlieren.

Kommentare

  1. Der Roger

    Bitte. Die Erkenntnis selbst ist ja nicht neu. Nur so formuliert hatte ich sie noch nie.

  2. Der Kollege

    Danke.

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