Alle Artikel mit dem Schlagwort: medien

Gee Cover

OMG! Die GEE ist zurück!

Der Zeitschriftenmarkt wandelt sich. Und das nicht erst seit gestern. Noch vor wenigen Tagen kündigte Bertelsmann an, beim Verlag Gruner und Jahr nicht nur hunderte von Jobs einsparen zu wollen, sondern auch insgesamt 23 Print-Titel einzustellen. In der Generation TikTok ist es offenbar noch schwerer, Leser für gedruckte Artikel zu finden, als es bislang der Fall war. Alles verlagert sich in den Online-Bereich. Oder Publikationen werden komplett und alternativlos aus dem Markt entfernt, was teilweise wirklich bitter sein kann. So geschehen bei einer der besten (wenn nicht gar der besten) Spielemagazine auf dem deutschen Markt, der GEE.

Künstliche Aufregung um eine Umweltsau

Wovor man vielleicht Angst haben sollte: Künstliche Intelligenz. Romane und Spielfilme wie Terminator haben uns gelehrt, dass eine KI früher oder später ein Bewusstsein entwickeln wird, erkennt, dass der Mensch der größte Feind der Menschheit ist und Schritte einleitet, diese Plage auszulöschen. Wovor man mehr Angst haben sollte: Künstliche Aufregung. Soziale und andere Medien haben uns gelehrt, dass jede(r) Meinung, Ansicht, Gedanke, Tat, Untat, Aussage derart emotional bewertet wird, dass zielführende Gespräche nicht mehr möglich sind. Letztes Beispiel (mittlerweile vielleicht auch nicht mehr) ist eine harmlose Umdichtung eines harmlosen Lieds, interpretiert von einem Kinderchor, initiiert vom WDR. Ein Text, der eine Oma als Umweltsau bezeichnet und damit kaum bösartiger oder ernster gemeint ist, als unsere damals neu getexteten Songs auf dem Schulhof oder auf der Otto-Schallplatte. Es reichte dennoch zu einer künstlichen Aufregung, Aufmärschen von Wutbürgern und recht(s) radikalen Arschgeigen vor dem WDR-Gebäude und höchst peinlichen Entschuldigungs-, Beschuldigungs-, Erklärungsversuchen aller WDR-Mitarbeiter (außer den Freien natürlich). Wie man mit einer solchen Situation besser umgehen sollte, hat der bekannte Rezo in seiner Zeit-Kolumne sehr treffend beschrieben. Wovor …

Wir und das Känguru

Das Känguru ist nicht unser Mitbewohner, sondern fand beim Kleinkünstler Marc-Uwe Kling Zuflucht. Dennoch lässt es uns nachts nicht schlafen. Vermutlich weil wir die Hörbücher mit den Abenteuern der beiden allabendlichen nach dem Zu Bett gehen hören. Ständige Schüttelattacken durch unbändiges Gelächter ist nicht förderlich für gesunden Schlaf. Dies nur als Warnung. Dennoch können wir die mittlerweile drei Hörbücher „Die Känguru-Chroniken“, „Das Känguru-Manifest“ und ganz neu „Die Känguru-Offenbarung“ uneingeschränkt jedem Tierfreund, Kommunisten, Schnapspralinen-Liebhaber, Pinguin-Hasser oder Boxer uneingeschränkt empfehlen. Vermutlich sind auch die Bücher toll. Die kongeniale Art, wie der Kleinkünstler seine Bücher vertont hat, ist aber mit Sicherheit unerreicht. Die sanfte, ruhige Stimme des Erzählers im Kontrast zum nölenden Tonus des Kängurus machen das Zuhören zu einem einzigen Vergnügen. Leider kann der ebenfalls von Herrn Kling gesprochene und kostenlose Podcast mit dem geballten Witz der Bücher nicht ganz mithalten. Gebt dem Känguru eine Chance. Aber besser nicht zum Einschlafen. Das sollte auf die Not-To-Do-Liste.

Nächstes Kapitel

Hat eigentlich jemals ein Mensch in der Geschichte der DVD/BluRay das Kapitel-„Feature“ benutzt? Ein ganzes Billy-Regal voller gekaufter Filme zeugt von einem mir bislang völlig ungenutzten, weil nutzlosen Angebot – der Kapitelübersicht. Wann bitte hätte ich auf die Idee kommen sollen, diese aufzurufen? Um mir vor dem Filmgenuss einen Überblick über den Film zu verschaffen? Um heraus zu finden, an welchen Stellen irgendein Praktikant des Filmverleihs wahllos eine Kapitelsprungmarke gesetzt hat? Oder tatsächlich um am Ende direkt zu einem bestimmten Kapitel zu springen? Warum sollte ich das tun? Wie oft geht man ins Kino, bestellt eine Karte und sagt: „Können Sie bitte direkt zu Kapitel 4 vorspulen? Die Vorgeschichte interessiert mich nicht.“ Oder: „Muss ich denn den ganzen Film bezahlen, wenn ich nur den Endkampf sehen will? Bitte starten Sie Kapitel 19 und ich zahle dafür 1,50€.“ Wie viele Romane werden mit einer Inhaltsangabe gedruckt, mit einer Übersicht aller enthaltenen Kapitel? Wie oft würde jemand gezielt zu einem bestimmten Kapitel springen und die vorherigen auslassen? Ach so, wenn man den Film bereits gesehen hat ist …

Goodbye Gee

Die Gee war und ist kein Spieleheft. Vielmehr brachte der Hamburger Verlag ein Magazin heraus, das sich mit dem Lifestyle, den Hintergründen und dem Gefühl widmete, mit Spielen aufgewachsen zu sein. In der Gee traten die Spieletests in den Hintergrund und Wertungsnoten wurden verbannt. Dafür punktete das Magazin mit der Auseinandersetzung von Spielen als Kulturgut, stellte sie immer wieder als gleichberechtigte Kunstform dar, setzte sich mit der Politik auseinander und beleuchtete den Markt, die Entwicklung und Bedeutung von Spielen in der Gesellschaft. Wenn man die Gee las, bekam man das Gefühl, kein verspieltes Kind zu sein, sondern sich einer Leidenschaft hinzugeben, die der des Bücher- und Filmfreundes gleichkommt. Die Gee blickte dabei stets nach vorne und hielt dennoch die Fahne der „guten alten“ Zeiten hoch. Frühe Konsolen, C64 und Amiga, die Anfänge der Spieleindustrie, ihre Zukunft. All das wurde mit lockerer Schreibe thematisiert und niemals mit erhobenem Zeigefinger vermittelt. Der Leser merkte dem Magazin an, dass hier Erwachsene über ein Medium schreiben, mit dem sie aufgewachsen waren. Und entsprechend richtete sich der Stil, die Aufmachung, …

[email protected] – ein Abend in der Duisburger Philharmonie

Frank Tentler und sein Web-Team der Duisburger Philharmonie (unter anderem Christian Spließ und Christoph Müller-Girod) machen bei dacapo-dp.de alles richtig. Sie haben erkannt, dass das Web nicht nur dazu dient, um E-Mails zu verschicken oder abfotografierte Plakate nochmals zu veröffentlichen. Sie wissen, wie man das Netz richtig nutzt. Sie bloggen, twittern, streamen, fotografieren und filmen. Aber das wichtigste überhaupt, sie machen Konversation. Sie tauschen sich aus, treten in den Dialog und zeigen dadurch eine für das Medium Internet zwar nicht neue, aber für ihr Thema umso überraschender Frische. Man nenne mir ein anderes philharmonisches Ensemble in Deutschland, das ebenso präsent im Netz ist und die „Kunden“, die Gäste, die Besucher, die Hörer sucht. Bei der Philharmonie Duisburg wird das Medium klassische Musik zu einem Gesamtereignis, tritt heraus aus dem muffigen Schatten der Hochkultur, lässt sie frisch und jung erscheinen und erschließt damit eine komplett neue Hörerschaft. Klassik wird mit einem Male auch für junge Menschen salonfähig. Und hautnah erlebbar. Die Aktion „[email protected]“ ist nur ein Beispiel, das zeigt, mit wie vielen wunderbaren Ideen die Duisburger …

[email protected] – die Duisburger Philharmoniker laden ein

Die Duisburger Philharmoniker sind wohl das coolste Ensemble in Deutschland. Nicht nur, dass sie eine eigene Website haben – das hat ja jeder. Nein, hier in Duisburg wird dazu auch noch ein Blog betrieben, Videos auf Youtube veröffentlicht, eine Flickr-Galerie genutzt und, man ahnt es bereits, natürlich auch getwittert. Die Duisburger Philharmonie entdeckt nicht nur Web2.0, sie nutzt es aktiv. Für mich als Internet-Freak schon ein Grund, sie zu lieben. Zumal ich mich mit klassischer Musik durchaus anfreunden kann. Als heißblütiger Fan von orchestralem Film-Score ist der Schritt zur „klassischen“ klassischen Musik nicht mehr weit. Nun laden die Duisburger Philharmoniker zum Konzert. Unter dem Titel „[email protected]“ sind Blogger herzlich eingeladen, einem Konzert des WDR Sinfonie-Orchesters Köln beizuwohnen. Das Konzert findet am 24.April 2009 um 20:00 Uhr in der Mercatorhalle in Duisburg statt. Und es gibt tatsächlich noch Karten.  Im Upload-Magazin stehen weitere Details, wie beispielsweise auch die E-Mail Adresse, unter der man sich anmelden kann. Weitere Informationen erhält man selbstverständlich auch über die oben genannten Kanäle der Philharmoniker. Ich habe mir drei Karten reserviert und …