Über Geschmack lässt sich…

Ja, was denn nun? Streiten oder nicht streiten? Nach meinen Recherchen heißt das Sprichwort im Original „Über Geschmack lässt sich nicht streiten“. Und doch hört man so oft die Version „Über Geschmack lässt sich streiten“. Was ist denn nun wahr?

Meiner Ansicht nach beides. Die Wortwahl des Sprichwortes ist nur etwas missverständlich. Denn über Geschmack lässt sich definitiv streiten. Weil Geschmack etwas rein subjektives ist und damit auch jeder Mensch eine eigene persönliche Meinung hat. Die mit den Meinungen anderer kollidiert, was für Zünd Gesprächsstoff sorgt. Streitbares gibt es wahrlich genug. Mein Lieblingsthema: Film. Mittlerweile habe ich es aufgegeben, mit anderen über Filme zu „diskutieren“. Wenn jemandem ein Film nicht gefällt, den ich klasse finde – so what? Ich muss niemanden überzeugen. Ich darf dafür auch Filme scheiße finden, die alle anderen mögen.

Und damit wären wir bei der zweiten Wahrheit. Über Geschmack lässt sich nicht streiten. Aber nicht, weil es keine Streitpunkte gäbe. Sondern weil es eben keinen Sinn macht. Das Sprichwort sollte daher lauten „Über Geschmack braucht man nicht streiten“.

Hab ich schon erwähnt, dass ich den neuen Bond-Song beschissen finde und dass ich Keinohrhasen beschissen fand und dass ich Wall-E liebe? Mehr dazu noch diese Woche. Und ich erwarte Eure Meinungen in den Kommentaren.

Kommentare

  1. Gegen Reibung ist gar nichts einzuwenden. Vielleicht auch nicht gegen Streit – wenn er was bringt. Sinnloser Streit kostet nur Zeit und Nerven. Und Streit über Geschmäcker ist in meinen Augen sinnlos.Aber es gibt ja auch nicht nur Streit. Ich habe einen Freund, mit dem kann ich wunderbar über Filme diskutieren. Besonders, wenn wir unterschiedlicher Meinung sind. Das schöne dort ist, dass in unsren Diskussionen nie der Satz fällt „Du hast ja keine Ahnung“ oder ähnliches, denn dann würde es wieder zu persönlich und würde dem Thema nicht gerecht. Wir bleiben beim Film und es ist in der Tat interessant zuhören, weshalb er einen Film toll findet, wenn ich ihn selbst beschissen finde. Ich bin zwar dennoch nicht seiner Meinung, aber habe einen neuen Blickwinkel.

    Ich hab mittlerweile übrigens alle drei wichtigen Konsolen. Mir braucht auch keiner mehr was erzählen. ;-)

  2. Ja, das mit dem Bondsong hattest du erwähnt. Ich muss gleich erstmal gucken, ob es auch eine Antwort auf meinen Kommentar gab. :D

    Streiten ist doch super. Wenn man in einer Streitkultur aufgewachsen ist, wie ich, dann fehlt das auch irgendwann, wenn man in ein Milieu kommt, wo immer Harmonie und so ein Schnorres gepredigt wird. Dann kann man zuweilen richtig aggressiv werden, wenn die Reibungspunkte fehlen. Ich bin so ein aggressives Bündel. :)

    Man kann auch vortrefflich über Geschmack streiten. Wichtig ist, dass man auch drüber hinwegkommt, nicht jeden Scheiß, der nicht persönlich ist, dann auch nicht allzu lange persönlich zu nehmen und sich dann irgendwann wieder zu vertragen, weil es Wichtigeres gibt. :) Schließlich hat man die Filme ja nicht selbst gedreht. Die Spiele nicht selbst entwickelt. Ich erinnere mich daran, mich früher mit der Playstation-Fraktion immer gestritten zu haben, weil denen meine Nintendo-Scheiße zu „kindisch“ war. Zu wenig Blut und so. Damals wollte ich noch immer mein Zelda Ocarina of Time und Konsorten verteidigen. Heute spiele ich die Spiele, die mir Spaß machen und es ist egal, welche Konsole. Da soll mir mal einer was erzählen; der hat eh keine Ahnung. ;)

    *muahahahaha*

  3. Nun, Keinohrhasen fand ich scheiße TROTZ der Hauptdarstellerin. Ansonsten sehe ich alles gerne, was Nora Tschirner so macht. Aber in diesem Streifen fand ich es nicht mal aufregend, sie nackt zu sehen…

    Und du hast natürlich Recht. Jedem das Seine. Jedem sollte das Seine.

  4. Schön umformuliert.. Sicherlich kann man darüber streiten, ich weiß allerdings auch nie so genau, warum ich über (meinen) Geschmack überhaupt streiten soll – mein Fazit ist dann meistens nur „jeder wie er will“.

    Und von Keinohrhasen fand ich den Trailer schon scheiße, weswegen ich mir den Film gar nicht erst angesehen habe. Darüber „streite“ ich aber regelmäßig mit dem Liebsten, er fand ihn super – was nicht zuletzt was mit der Hauptdarstellerin zu tun hat. Auch hier wieder: Jedem das Seine.

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