Verdammt, bin ich schön

Jeder versucht auf die eine oder andere Weise gut auszusehen. Die meisten versuchen sogar besser auszusehen. Da sind alle möglichen Hilfsmittel recht. Und während in der professionellen Fotografie mit Licht, Make-Up und Photoshop gearbeitet wird, versucht ein israelischer Forscher es auf eine elegantere Art, jeden Menschen attraktiver erscheinen zu lassen.

Die Idee dahinter ist recht simpel, seit man Schönheit mathematisch berechnen kann. Schönheit liegt nämlich nicht immer im Auge des Betrachters sondern ist eine Frage der Symmetrie. (Oder dem Fehlen von Symmetrie, was wiederum auf manch andere anziehend wirken kann.) Die Software von Tommer Leyvand rechnet ein Bild, ein Gesicht so um, dass nur feine Nuancen geändert werden. Die Nase etwas kleiner, die Stirn nicht gar so hoch, die Augen etwas näher am beliebten Kindchenschema. Das Ergebnis verblüfft wirklich. Die Gesichter sehen nicht künstlich verfremdet oder bearbeitet aus. Der ursprüngliche Mensch ist noch gut zu erkenne, nur eben ein wenig, naja attraktiver (ich möchte teilweise nicht wissen, wie unsere strahlenden Stars und Models ohne Make-Up und perfektem Licht aussehen)

Faszinierend, was man damit alles machen könnte. Ich stelle mir vor, wie diese Software in Digitalkameras arbeiten könnte. Zusammen mit einer Gesichtserkennung würde man bei jedem Schnappschuss attraktiv aussehen. Das macht Sinn, denn wir Menschen neigen ohnehin dazu, Erinnerungen zu verklären und uns vergangenes weitaus schöner vorzustellen, als es tatsächlich war. Bis man dann die Fotos sieht und denkt: „Oh Gott, sah ich scheisse aus damals.“ Das wäre vorbei. Die Fotos würden unserer Erinnerung gerecht werden.

Was wäre, wenn diese Software gar den ganzen Körper berechnen könnte? Mama im Badeanzug auf Malle plötzlich mit knackiger Figur? Papa beim Grillen im Garten ohne dicken Bauch und hohe Stirn? Vielleicht sogar die Pickel der Tochter einfach weg gerechnet?

Wie sehr würden Realität und Schönheitswahn sich vermischen? Wann würden die ersten Gegner aufschreien mit ihrem von Gott gegebenem Recht auf Hässlichkeit? Wie würden sich Sicherheitsgesetze verändern, wenn der Zollbeamte und Gesichtserkennungssoftware am Flughafen die kontrollierten Menschen nicht mehr den hübschen Leuten auf den Passfotos zuordnen könnten?

Wie auch immer, ich finde die Idee faszinierend und habe mir über diverse Quellen sogleich eine frühe Version der Software besorgt um es mit einem meiner Fotos zu versuchen. Und siehe da, nur eine klitzekleine Bewegung am Schieberegler genügte, um mich attraktiver aussehen zu lassen. Das Ergebnis seht ihr hier. Verblüffend, oder?

tomandme

Kommentare

  1. Ähm, links ist das orignale Bild und rechts das bearbeitete, „verschönerte“. ;-)

  2. Sorry, ich sehe keinen Unterschied zu den anderen Fotos von Dir. :-(

  3. Jetzt wo du es sagst: die Ähnlichkeit ist wirklich verblüffend :)

    Ich finde Photos gerade im Rückblick irgendwie heilsam. Wenn man sich z.B. mal wieder einredet, wie gut man damals noch ausgehen hat. Und dann nach Betrachtung einer älteren Photographie erkennen muss, dass egal welche Veränderung, auf jeden Fall ein ästhetischer Fortschritt gewesen wäre.

  4. *gröööööööööhl
    aber mal ehrlich roger, das brauchst doch net…..
    zudem sind so alte doch wirklich schön, finde ich. wäre doch echt langweilig wenn man jedes bild verbessern würde…dann brauchst ja keine bilder mehr rumzeigen, sähe man doch auf jeden bild gleich aus…..nööööööööö :-)

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert